Entwickle ich ein eigenes Backend oder nutze ich Backend as a Service? Früher stand diese Frage gar nicht zur Debatte, da kein Weg daran vorbeiführte, das Backend selbst zu implementieren und auf einem Server zu installieren. Doch seit einiger Zeit gibt es eine Alternative: Mit Backend as a Service kann das Backend in wenigen Clicks individuell zusammengestellt werden.
Doch welche Vor- und Nachteile bringt ein Backend as a Service-System mit sich?
Zeitaufwand und Kosten
Entscheidet man sich für die Entwicklung eines eigenen Backends, dann muss dieses von Grund auf neu aufgebaut werden. Bei Backend as a Service hingegen wurde die Grundlage bereits geschaffen. So können Tabellen mit wenigen Clicks auf dem Server angelegt und bearbeitet werden, die Datenbank Anbindung existiert bereits und das System verfügt über eine sofort funktionierende Schnittstelle für die Frontend-Anwendung. Man benötigt keinen Entwickler mehr für das Backend, keine zeitaufwendige Kommunikation zwischen Frontend- und Backend-Entwickler, keine Dokumentation der Server-Schnittstelle und man hat auch keine Probleme mit der Benutzung eben dieser.
Die Entwicklung eines eigenen Backends ist zeit- und kostenintensiv. Diese Ressourcen lassen sich durch ein Backend as a Service-System deutlich reduzieren, weil hier der Entwickler nicht mehr bei null anfangen muss und schneller in die Frontend-Entwicklung übergehen kann.
Skalierung
Steigt die Last am Server, also erhöht sich der Traffic, muss der Server migriert oder aufgerüstet werden. Bei einer Do It Yourself-Lösung ist der Entwickler selbst dafür verantwortlich. Bei Backend as a Service hingegen übernimmt dies der Anbieter, sodass der Server automatisch skaliert und der Nutzer sich um nichts kümmern muss.
Sicherheit und Kontrolle
Oft wird Sicherheit und fehlende Kontrolle als Schwachstelle der Backend as a Service-Systeme genannt. Dabei wird kritisiert, dass viele Anbieter keine Auskünfte darüber geben, welche Daten gesichert werden, wie schnell der Server wieder online ist oder wie sicher die Daten gespeichert werden. Vor allem bei sensiblen Daten ist dies ein kritischer Faktor. Wenn diese Regelungen aber vertraglich festgehalten werden, dann lösen sich diese Bedenken in Luft auf.
Grundsätzlich lässt sich festhalten: Mit BaaS kann man Zeit und Geld sparen, ohne sich um Kleinigkeit, wie zum Beispiel die Skalierung des Servers, kümmern zu müssen. Mit dem richtigen Anbieter und den richtigen AGBs können auch die Bedenken bezüglich der Sicherheit aufgelöst werden.
Man sollte bei jedem digitalen Projekt abwägen, welche Wahl getroffen werden soll. Denn welche Funktionen benötigt werden und wie Komplex das Backend am Ende sein wird, hängt entscheidend von der Art und den Anforderungen der Anwendung ab. Dementsprechend lässt sich nicht grundsätzlich sagen, ob ein Backend as a Service oder ein eigenes Backend die bessere Wahl ist, da diese Entscheidung stark von dem jeweiligen Projekt abhängt.